Mahlzeitenaufteilung und Fütterungszeiten für Hunde
Wie viele Mahlzeiten braucht dein Hund?
Das ist ein weiteres strittiges Thema der Hundeernährung. Grundsätzlich sind sowohl eine als auch mehrere Portionen am Tag möglich. Aber auch hier gilt es individuell abzuwägen. Nachfolgende Aspekte sollten beispielhaft dabei in die Betrachtung und deine Entscheidung einfließen:
Der Gesundheitszustand deines Hundes
Krankheiten wie Pankreatitis, Diabetes mellitus oder Harnsteine bestimmen die Anzahl und den Turnus der Mahlzeiten. Bei Pankreatitis entlasten viele kleine Portionen die Verdauung, während bei Harnsteinen selteneres Füttern den pH-Wert im Urin niedrig hält.
Das Alter deines Hundes
Welpen und Senioren benötigen mehrere Portionen am Tag. Ältere Hunde profitieren von einer Entlastung des Verdauungstrakts, während Welpen und Junghunde aufgrund ihres hohen Energiebedarfs auf mehrere Mahlzeiten angewiesen sind.
Die Art des Futters
Dieser Punkt betrifft vor allem die mäkeligen oder unregelmäßig fressenden Hunde. Trockenfutter verdirbt weniger schnell als Nassfutter oder gekochte Rationen. BARF-Rationen sind am kritischsten und müssen nach dem Fressen direkt entfernt und gekühlt werden. Somit hängt die Fütterungshäufigkeit auch davon ab, wie schnell dein Hund seinen Napf leert.
Euer Alltag
Wie oft ist jemand zu Hause, um dem Hund Futter anzubieten und ihm auch die Möglichkeit zum Lösen zu geben?
Deine Durchhaltekraft und Stringenz
Wenn es dir schwerfällt, einem bettelnden Hund zu widerstehen, kann es sinnvoll sein, ihn jeweils vor deinen Mahlzeiten zu füttern. So stellst du sicher, dass das Betteln eher eine Gewohnheit als wirklicher Hunger ist.
Und zu welchen Zeiten füttere ich dann?
Eng gekoppelt an die Anzahl der Mahlzeiten sind auch die Fütterungszeiten
Du hast hierbei drei Möglichkeiten:
✨️ täglich feste Zeiten,
✨️ flexible Zeiten und
✨️ ad libitum, also der unbegrenzte Zugang zu Futter.
Wie so oft hat jede Art ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile.
Feste Zeiten
Von fixen Zeitpunkten profitieren vor allem Welpen und Junghunde, da es ihnen Struktur im Tagesablauf gibt. Auch bei magensensiblen Hunden profitieren von regelmäßiger Nahrungszufuhr, da so eine gleichmäßige Verdauung gefördert wird. Wenn dein Hund an Vorerkrankungen wie Diabetes mellitus leidet, benötigt ihr zwingend einen festen Rhythmus, um Konstanz und Erfahrung in die Insulingaben zu bringen.
Flexible Zeiten
Sie sind ideal, wenn du selbst keinen festen Tagesablauf hast, da es dir unnötigen Stress und Zeitdruck erspart. Auch kannst du so einen Teil des Futters als Belohnung im Training nutzen. Wenn dein Hund zur starken körperlichen Erwartung beim Nahen der Fütterungszeit neigt, können variierende Zeiten helfen. Somit lässt sich mitunter die Bildung von Magensäure vor der Fütterung vermeiden, sodass ees nicht mehr zu unangenehmer Übersäuerung kommt.
ad libitum-Fütterung
Übersetzt bedeutet „ad libitum“ nichts anderes als „nach Belieben“. Der Hund kann frei entscheiden, wann er welche Menge Futter aufnehmen möchte, weil es ihm dauerhaft zur Verfügung steht. Üblicherweise wird hierzu nicht die benötigte Tagesmenge genutzt, sondern erheblich mehr.
So einfach und verlockend das klingen mag, gilt es die Vor- und Nachteile immer zu abzuwägen, bevor die Methode genutzt wird. Die Vorteile liegen hierbei vor allem in der zeitlichen Flexibilität, wenn der Alltag stressig oder auch von tag zu Tag sehr unterschiedlich ist. Auch kann so das Futter als Beschäftigung beim Alleinbleiben eingesetzt werden. Für untergewichtige Hunde oder Hunde mit sehr hohem Energiebdarf (zum Beispiel Hündinnen am Ende der Trächtigkeit) kann die Fütterung durchaus sinnvoll sein. Doch jetzt zu den Nachteilen. Zum einen haben die Besitzer in der Regel kaum Überblick über tatsächlich aufgenommene Energie- und Nährstoffmenge. Damit besthet ein erhöhtes Risiko für Gewichtsschwankungen bzw. zu schnelles Wachstum beim Junghund. Bei Mehrhundehaltung kann es zur Futteraggression kommen. Auch gibt es keine Möglichkeit der versteckten Medikamentengabe, da der Fütterungszeitpunkt nicht genau festgelegt werden kann. Aus hygienischen Gründen funktioniert diese Fütterungsart auch nur mit Trockenfutter.